Forschung und Entwicklung

 

Neben einem erfolgreichen Vertrieb und einer herausragenden Logistik sind Produktneuheiten und Innovationen als Service für den Kunden ausschlaggebend für die Wettbewerbsfähigkeit der Würth-Gruppe.

 Im Geschäftsjahr 2018 konnte beispielsweise die Adolf Würth GmbH & Co. KG etwa ein Fünftel ihres Umsatzes mit Produkten erwirtschaften, die nicht älter als drei Jahre sind. Bei der Breite bzw. Größe des Sortiments, das Würth seinen Kunden bietet, ist dies ein sehr hoher Wert. Auch konzernweit ist die Innovationsquote hoch: Derzeit besitzt die Unternehmensgruppe 555 aktive Patente, 7 Gebrauchsmuster sowie 644 eingetragene Designs und 6.949 aktive Marken.

 

Die Entwicklungen in der Würth-Linie

 

Adolf Würth GmbH & Co. KG:
Würth24 – Bedarfsdeckung rund um die Uhr

Die Deckung des Sofortbedarfs im Handwerk und der Industrie und damit die Zufriedenheit der Kunden steht im Vordergrund der Niederlassungsstrategie der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Mit einem Niederlassungsnetz von über 480 Filialen ist Würth näher am Kunden als jeder Wettbewerber. Das Shop-Konzept Würth24 erweitert diese Strategie: Einkaufen rund um die Uhr, an sechs Tagen in der Woche, auch außerhalb der gewohnten Öffnungszeiten. Der Zutritt erfolgt über die Würth App, auf die jeder registrierte Würth Kunde Zugriff hat. Innovativste Technik übernimmt die Waren- und Auftragserfassung elektronisch. Die Kunden schätzen die intuitive Bedienung, die hohe Anwenderfreundlichkeit und die Funktionalität des Konzepts. Die Bedeutung der persönlichen Fachberatung ist dem nicht nachgestellt: Während der regulären Öffnungszeit ist jede Filiale mit kompetentem fachkundigem Personal besetzt. Würth24 macht sich die Digitalisierung zunutze für die Verknüpfung von E-Commerce und stationärem Handel. Würth Kunden haben damit noch mehr Freiraum und Sicherheit für die Deckung ihres Sofortbedarfs – wo immer sie gerade auf Montage unterwegs sind. Im April 2018 hat die erste Würth24 Niederlassung in Vöhringen direkt an der A7 eröffnet. Für 2019 ist die weitere Ausrollung geplant wie z.B. in Berlin oder Stuttgart.

Mobil mit System – der neue Würth Werkstattwagen
Ein Baustein muss auf den anderen passen – so der Leitgedanke bei der Entwicklung des neuen Würth Werkstattwagens. Die Lösung lag in einem einheitlichen System-Rastermaß, worüber der Würth Kunde seit September 2018 seinen Werkstattwagen durchgängig mit den Würth Schaumstoffeinlagen ausstatten kann. Durchgängig deshalb, weil sowohl der neue Werkstattwagen als auch die ORSY® System-Koffer mit den Kleinteilesortimenten über die robusten System-Boxen und die in diesem Raster erhältlichen Werkzeug- und Maschinen-Sortimente komplett nach den Bedürfnissen des Anwenders frei kombinierbar sind. Das neue Design und die abgerundeten Seitenbleche erhöhen die Attraktivität des Werkstattwagens. Der Käufer kann individuell die Farbe des Wagens bestimmen und ihn somit zu „seinem“ persönlichen Werkzeug machen. Räder aus abrieblosem Gummi, hochwertige Schubladenauszüge und das breite Angebot an Zubehörvarianten erhöhen den Komfort in der Anwendung.

Made by Würth, Made by You – mit neuem Akku Power Tool noch näher am Anwender
Im November 2018 fiel der Startschuss für die neue Akku-Linie im Segment Würth Power Tool: Sie vereint Engineering auf höchstem Niveau mit den Anforderungen unserer Kunden. Begonnen wurde mit dem neuen Akku-Bohrschrauber ABS 18 Compact. Die ergonomische Griffform sowie das ausbalancierte Gehäuse bieten jedem Anwender einen optimalen Griff und erleichtern das Arbeiten. Der kraftvolle und doch kompakte, bürstenlose Motor bietet dem Nutzer jede Menge Kraftreserven, sodass auch bei intensiven Anwendungen ein schneller Arbeitsfortschritt gewährleistet ist. Bei der Abstimmung von Getriebe, Motor und Elektronik wurde darauf geachtet, dass ein automatischer Schutzmechanismus greift, wenn das Tool bei einem Einsatz über seinen Leistungsbereich hinaus angewendet wird. Dieser Überlastschutz verhindert, dass der Schrauber „abraucht“. Bei der Werkzeugaufnahme werden ebenfalls hochwertige Komponenten eingesetzt wie das Vollmetallbohrfutter mit hartmetallbesetzten „Made in Germany“-Spannbacken. Die 23-stufige Drehmomenteinstellmöglichkeit garantiert dem Anwender ein präzises und effektives Arbeiten mit optimalem Durchzug.

Herzstück dieses neuen Akku-Systems ist der Akku M-CUBE®, der durch sein intelligentes Batteriemanagement mit Einzelzellenüberwachung für maximale Leistung und Lebensdauer steht. Der integrierte Zellrahmen bietet den Zellen einen festen Sitz und einen idealen Wärmeabtransport, sodass der Akku zusätzlich vor Überhitzung und Erschütterungen geschützt wird. Die Außengummierung des Akkus ist ein weiterer Schutz zur Dämpfung von Sturzschäden. Außerdem verleiht diese Gummikomponente einen sicheren und rutschfesten Stand und minimiert das Risiko von Oberflächenbeschädigungen auf den zu bearbeitenden Werkstücken.

SHARK® PRO – Würth entwickelt neuen Kunststoffdübel
Mit dem SHARK® PRO hat Würth seit Juni 2018 einen Dübel aus Kunststoff im Programm, der sich in nahezu allen Baustoffen verspreizt oder verknotet. Ob Beton, Mauerwerk aus Voll- oder Lochbaustoffen, Porenbeton oder Plattenwerkstoffe – dank seiner neuen Nylon-Mixtur ist der SHARK® PRO die optimale Befestigungslösung. In Kombination mit der bewährten Schraube ASSY®-D erreicht der SHARK® PRO bei einem Durchmesser von zehn Millimetern bis zu 19 Prozent höhere Lastwerte in Beton und ersetzt den ZEBRA SHARK W-ZX®. Diese Leistung ist in einer ETA-Bewertung nachgewiesen. Nach Erteilung der ETA-Bewertung (ETA-12/0042) gehört der SHARK® PRO zu den wenigen zugelassenen Kunststoffdübeln für redundante Systeme. Im Zusammenspiel mit der speziellen Dübelschraube steht den Verarbeitern ein vielseitiges Befestigungssystem zur Verfügung. Der SHARK® PRO eignet sich sowohl für zentrische Zuglasten als auch für Querlasten. Er kann in Vorsteck- oder Durchsteckmontage (SHARK® PRO 12) zur Mehrfachbefestigung von nicht tragenden Systemen in Beton verarbeitet werden. In Vollmaterial wie Vollziegel, Kalksandvollstein oder Beton verspreizt sich der SHARK® PRO in vier Richtungen. Das ermöglicht höhere Traglasten als bei herkömmlichen Dübeln, die nur in zwei Richtungen spreizen. Die Befestigung von Dachlatten, Deckenunterkonstruktionen und abgehängten Decken ist ebenso Bestandteil der Anwendung wie die Montage von Holzlatten, Metallschienen, Lochbändern, Garderoben und Wandregalen. Selbstverständlich kann er auch in Platten- oder Lochbaustoffen eingesetzt werden. Hier bildet er beim Eindrehen der Schraube zuverlässig einen stabilen Knoten.

Handrücken-Scanner spart Zeit
In der Logistik der Adolf Würth GmbH & Co. KG wurden erstmals Handrücken-Scanner getestet, die bei den Mitarbeitern hohen Anklang fanden. Ein Scanner inklusive Station ist aufgrund des erfolgreichen Testlaufs im Bereich der Handpalettierung fest im Einsatz. Für 2019 sind weitere Scanner an diversen Arbeitsplätzen geplant. Die Vorteile der Handrücken-Scanner sind unter anderem die Zeiteinsparung beim Scanvorgang, die freien Hände zum Greifen und Arbeiten sowie die einfache Konfiguration des Handschuhs mit dem PC. Der größte Pluspunkt ist laut Mitarbeitern, dass sie den Scanner immer dabeihaben und ihn nicht suchen müssen – somit können unnötige Wege und Handgriffe vermieden werden.

Big Data: Einfachere Umschlüsselung von Produkten und bessere Einkaufserlebnisse
Durch die Geschäftsprozesse der Würth-Gruppe wird täglich eine große Menge an Daten generiert. Diese Daten möchte Würth nun noch besser zum Vorteil für die Kunden nutzen und formierte ein neues Team aus Spezialisten. Ein greifbares Beispiel ist die Angebotserstellung. Hierbei ist es häufig erforderlich, Äquivalenzprodukte aus dem Würth Sortiment für Wettbewerbsprodukte anzubieten. War dies bisher mit einem hohen manuellen Arbeitsaufwand verbunden, der die Rückmeldezeit an die Kunden entsprechend verlängerte, werden nun neueste Technologien und Verfahren aus dem Bereich Big Data genutzt, um diesen Prozess zu automatisieren und dadurch signifikant zu beschleunigen. Darüber hinaus beschäftigt sich das Team mit Methoden zur Verbesserung des Einkaufserlebnisses unserer Kunden, indem diese schneller an die für sie interessanten und relevanten Produkte aus dem Würth Sortiment gelangen.

Würth Industrie: LockBox – das intelligente Schloss
Die LockBox bietet Unternehmen eine einfache und flexible Lösung, um ihr Regal- und Lagermanagement sicher zu gestalten. Grundlage für die kleine batteriebetriebene Box mit integriertem PC und Touch Display ist die RFID-Technologie. Die LockBox ist für bis zu 1.000 Nutzer geeignet. Sie kann maximal 48 Funkschlösser für verschiedene ORSY® System-Regaltüren und -Werkzeugschränke in einer Reichweite von bis zu 60 Metern bedienen und automatisch entriegeln. Mithilfe der innovativen Steuerung haben Kunden schnellen und gesicherten Zugriff auf ihr individuelles Artikelspektrum – und das rund um die Uhr. Darüber hinaus kann das System völlig autark und ohne zusätzlichen Aufwand in die eigene Prozesslandschaft integriert werden.

Neues WIS-Portal startet
Um das C-Teile-Management für Industriekunden noch effizienter zu gestalten, hat die Würth Industrie Service GmbH & Co. KG eine neue Plattform entwickelt. Das WIS-Portal (Würth Industrie Service) zeichnet sich durch eine benutzerfreundliche Oberfläche aus und vereint sämtliche Funktionen rund um das Kanban-System bei vollster Transparenz aller Prozesse. Dank Mehrsprachigkeit lässt sich die Lösung länderübergreifend in Produktionsstandorten einsetzen. Als zentrale Plattform für sämtliche Prozesse, Funktionen, Artikel und Serviceleistungen löst das WIS-Portal nicht nur die bisherige Lösung CPS®ONLINE ab, sondern bietet Anwendern vor allem eine zukunftsorientierte Lösung, um sämtliche Vorzüge sowohl des konventionellen als auch des RFID-Kanban-Systems zu nutzen und Daten intelligent einzusetzen. Über das WIS-Portal haben die Kunden jederzeit Einblick in sämtliche Logistik-Prozesse des Kanban-Systems. Entscheidende Informationen wie der Befüllstatus von Behältern, anstehende Befülltermine oder der exakte Standort bestimmter C-Teile innerhalb der Produktion lassen sich einfach abrufen. Auch Bestellprozesse wie Streckenlieferungen über Drittlieferanten werden übersichtlich dargestellt. Eine umfangreiche Track-and-Trace-Funktion, die relevante Behälterinformationen automatisiert ins Portal einspeist, dient der lückenlosen Rückverfolgbarkeit.

 

Die Entwicklungen in den Allied Companies

 

Auch die Allied Companies der Würth-Gruppe investierten 2018 in die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen, um ihren Kunden bestmögliche Lösungen zu bieten.

Grass: neue Möbeldesigns mit Klappenbeschlag Kinvaro T-Slim
Eine neue Ära im Bereich der Klappensysteme läutet Grass mit dem Klappenbeschlag Kinvaro T-Slim ein. Die neue Kinvaro-T-Slim-Drehklappe lässt sich direkt in die Korpusseiten einfräsen und eröffnet damit völlig neue Möglichkeiten im Möbeldesign: Sie verschwindet fast zur Gänze im Korpus und lässt sich mittels farbiger Abdeckkappen an die Korpusfarbe anpassen. Besonders in Verbindung mit Glastüren und Aluminiumrahmen besticht der Kinvaro T-Slim in seiner Ästhetik. Er findet vor allem Anwendung im Küchen- und Wohnzimmerbereich. Aber auch in schmalen Badezimmerschränken ist er dank seinem Design und dem geringen Platzbedarf perfekt einsetzbar, zumal der Kinvaro T-Slim bei herkömmlicher Anwendung ohne Ausfräsung durch seine extrem schmale Bauweise überzeugt.

SWG: Zukunftsstudie „Find IT“ – die vernetzte Zukunft am Point of Sale (POS)
Im Jahr 2018 entwickelte die SWG Schraubenwerk Gaisbach GmbH die Zukunftsstudie „Find IT“. Sie zeigt in der Praxis, was von Kunden bzw. von der Fachwelt gefordert wird: Schnelle Produktfindung mit Verknüpfung von Online-Applikationen im stationären Handel am Point-of-Sale-Regalsystem und illuminierte Präsentationen mit modernen LED-Technologien ermöglichen ganz neue Einkaufserlebnisse. Produktsuche per Sprachsteuerung am Regal oder Suche anhand des eigenen Smartphones mit Hilfe einer Web-App mit anschließender akustischer und visueller Führung zum richtigen Produkt ist gefragt. Themenwelten anstelle von Produktwelten oder -präsentationen passen besser zu den Projekten der Verbraucher.

TUNAP Technics: Optimale Schmierstoffe durch neue Prüfstandtechnik
TUNAP entwickelt, produziert und vertreibt chemische Produkte aus den Bereichen Spezial-Schmierstoffe, Reinigungsprodukte, chemisch-technische Problemlöser sowie Aerosole für den Automotive Aftermarket und die Industrie. Abgasemission und Abgasnachbehandlung werden immer mehr zur Achillesferse des Automobils. TUNAP entwickelt zusammen mit seinen Kunden Problemlösungen bei Ablagerungen im Brennraum und an den Injektoren. In Motorentests konnte durch den Einsatz der Produkte von TUNAP eine signifikante Reduzierung des Stickoxid-Ausstoßes nachgewiesen werden.

Um der sich verändernden Situation in der Mobilität Rechnung zu tragen, wurde ein Kettenprüfstand konzipiert und aufgebaut, auf dem in Zusammenarbeit mit Profi-Radteams und Herstellern von Rädern und E-Bikes optimierte Schmierstoffe für die Zukunft entwickelt werden. Durch die Prüfstandversuche ist es gelungen, eine für die jeweiligen Nutzerprofile optimierte Serie von Radschmierstoffen zu entwickeln.

Auch im Bereich der Fettentwicklung lag ein Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung der Prüfstandtechnik. Mit dem neu eingerichteten FAG FE9 Wälzlagerprüfstand kann die Hochtemperatur-Leistungsfähigkeit der von TUNAP entwickelten Fette noch weiter überprüft und verbessert werden. Erste Resultate sind eine Serie von borsäurefreien Calciumsulfonatkomplexfetten, die auch im Lebensmittelkontaktbereich einsetzbar sind. Im Bereich der Haushaltsprodukte konzentrierte sich die Entwicklung auf die Optimierung bereits etablierter Produkte bezüglich Toxikologie (keine kritischen Komponenten, frei von Duftstoffen und Allergenen) und Performance.

Kisling Group: neuer, geruchsarmer Strukturklebstoff ergo. 1675
Die Kisling Group ist Hersteller von hochwertigen Kleb- und Dichtstoffen für fast alle Industrien. Das Produktsortiment der Marke ergo. umfasst hochfeste Strukturklebstoffe auf Methacrylat- und Epoxy-Basis, anaerobe Klebstoffe, Sekundenklebstoffe sowie RTV-Silikone für vielfältige Anwendungen. Der Einsatz von Kleb- und Dichtstoffen ist nicht ohne gesundheitliche Risiken, deshalb verlangt ihre Verwendung besondere Vorkehrungen beim Arbeitsschutz. Arbeitgeber in allen Ländern sind über die nationale Gesetzgebung zur Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen verpflichtet. Im Bereich Nachhaltigkeit hat Kisling mit der Entwicklung von kennzeichnungsfreien Kleb- und Dichtstoffen schon vor 20 Jahren die Weichen für gesundheitsschonende Produkte gestellt. Mit seinem umfassenden Angebot ist Kisling heute der führende Hersteller von Klebstoffen mit „weißem“ Sicherheitsdatenblatt. Diese Produkte tragen keine Gefahrensymbole. Eine dieser Entwicklungen ist der neue, geruchsarme Strukturklebstoff ergo. 1675. Mit dem ergo. 1675 hat Kisling ein Multitalent im Bereich der Kunststoff- und Composite-Verklebung auf den Markt gebracht. Der standfeste 2K-Methacrylat-Strukturklebstoff bietet mit seiner besonders guten Haftung auf Composites, Metallen und verschiedenen Kunststoffen neue Möglichkeiten hinsichtlich Konstruktion und Materialpaarung. Bei der Entwicklung wurde besonderes Augenmerk auf die Arbeitssicherheit gelegt: ergo. 1675 ist ohne Einbußen bei Festigkeit und Dauerhaftigkeit nahezu geruchlos und schwer entzündlich.

Arnold Umformtechnik: Entwicklung der Doppelkugel
Der Spezialist für Verbindungstechnik im Automobilbau hat in Zusammenarbeit mit der Bayerische Motoren Werke AG (BMW) die sogenannte Doppelkugel entwickelt. Die Entwicklung geht im ersten Quartal 2019 mit dem neuen 3er von BMW in Serie und ist Teil eines völlig neuen Karosseriebaukonzepts. Über die Doppelkugel und die im Blech eingebrachten Kragenlöcher können ganze Karosserieteile im Vorfeld zusammengeklipst und anschließend verschweißt werden. Das bringt Genauigkeit und eine Ersparnis an Vorrichtungen.

Reisser-Bohrschraube für Stahlbeton-Ankerschienen: Präzision ohne Vorbohren
Zur Befestigung von Dach- und Wandelementen werden in der Regel in die Beton-Unterkonstruktion Ankerschienen, z. B. HTU-Schienen, eingelassen, auf denen später montiert wird. Für die Montage der Dach- und Wandelemente müssen beide Bauteile vorgebohrt werden. Besondere Herausforderung ist hier der sehr geringe Platz, den die Schraube in der Unterkonstruktion hat. Die neue RP-C3-Schraube für Ankerschienen löst dieses Problem über einen verkürzten Bohr- und Furchbereich: Die Schraube bohrt zuerst durch das Bauteil und schraubt sich dann in einem Arbeitsgang präzise in die Ankerschiene. Dies schafft eine Zeitersparnis von 50 Prozent, weil das Vorbohren entfällt. Die Schraube verfügt über eine europäisch technische Zulassung (ETA).

Würth Elektronik CBT: Dehnbare Leiterplatte TWINflex-Stretch
Eine kabelgebundene Leiterplatte flexibel und dehnbar zu machen, war bis dato undenkbar. Die Würth Elektronik CBT und das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in Berlin (IZM) haben mit der TWINflex-Stretch eine elastische elektronische Leiterplatte entwickelt und zur Serienreife gebracht. Sie haben dafür im Juli 2018 den Forschungstransferpreis der IHK in Gold erhalten. Der Preis zeichnet besonders gelungene und erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft aus. Erste Anwendungen finden sich zum Beispiel in der Medizintechnik für Neu- und Frühgeborene: Eingearbeitet in einen Messgürtel, der auf dem Körper des Babys aufliegt, sind Herz- und Lungenfunktion sanft und schonend messbar. Weitere Anwendungsmöglichkeiten bieten die Bereiche Smart- und Soft-Robotik, Automatisierungstechnik, Sensorik und Automotive.

Circuit Board Technology: Neues Verfahren in der Leiterplattenfertigung
Die von Fela und Würth Elektronik CBT forcierte s.mask®-Technologie verfolgt einen neuen Ansatz zum Aufbringen einer digitalen, funktionellen 3D-Oberfläche und soll die konventionelle Lötstoppmaske in der Leiterplattenfertigung ablösen. Die Ausgestaltung der 3D-Oberfläche lässt individuelle Kundenwünsche und spezielle Anforderungen zu – beispielsweise das ganzflächige Aufbringen des Kundenlogos als Hologramm, ähnlich einem benutzerdefinierten Wasserzeichen auf Papier. Neben Vorteilen bei Präzision und Funktionalität wurden Verbesserungen hinsichtlich des Schutzes der Leiterplatte erreicht: zum einen durch das schonende Aufbringen der funktionellen Oberfläche, zum anderen durch eine Reduzierung von Menge und Art der eingesetzten Chemikalien. Vorgestellt wurde die Technologie erstmals auf der Elektronik-Welt-Leitmesse electronica in München im November 2018.

Würth Elektronik eiSos: Hochtemperatur-Kernmaterial für gemoldete Speicherinduktivitäten
In einem gemeinschaftlichen Forschungsprojekt von Würth Elektronik eiSos und verschiedenen Partnern entlang der Wertschöpfungskette wurde ein neues Kernmaterial entwickelt, das bei der aktuellen Speicherinduktivitäten-Serie WE-MAPI in der Speicherdrossel zum Einsatz kommt. Es erweitert den Einsatzbereich dieser Serie von vormals 125 °C auf jetzt 150 °C. Auch die Langzeitstabilität konnte hinsichtlich der Alterungserscheinungen signifikant verbessert werden, was moderne Elektronik zuverlässiger und länger haltbar macht. Im Kontext E-Mobility und Sharing Economy gewinnt dieser Punkt an Gewicht, da Elektrofahrzeuge längeren Laufzeiten standhalten müssen als bisherige Verbrennungsmotoren.

Würth Elektronik ICS: Intelligente Power- und Steuerungssysteme
Der Boom bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen lässt die Nachfrage nach Hochvoltkomponenten und -systemlösungen zur Leistungsverteilung steigen. Würth Elektronik ICS verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Leistungsverteilung in mobilen Maschinen und Nutzfahrzeugen und hat nun auch Lösungen für Elektrofahrzeuge entwickelt, die hohe Ströme und Spannungen bis zu 800 V verteilen und absichern können. Dies ermöglicht es Würth Elektronik ICS, durch spezifische Lösungen auf individuelle Kundenanforderungen einzugehen und kostengünstige sowie schnell verfügbare Standardlösungen anzubieten.